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Vodafone, was heißt eigentlich „dauerhaft“? Ein Kommentar zur Vodafone Preiserhöhung. (UPDATES)

Was ist passiert?

Wie Caschy und teltarif bereits berichteten, erhöht Vodafone bei seinen Festnetzinternettarifen nun wohl recht flächendeckend die Preise. Auch mich hat es mit meinem Tarif „Vodafone CableMax 1000“ im ehemaligen Unitymedia-Gebiet erwischt. Ab Mai soll ich nun statt wie bisher 39,98 Euro für den Tarif 44,98 Euro zahlen. Ein glatter Fünfer mehr. Oder in Prozent: 12,5 %.

Hear me out. Ich möchte nicht generell gegen Preiserhöhungen hetzen und irgendwann musste es ja auch in diesem Tarif kommen. Nur juckt mich der Zeitpunkt und Vodafones ehemaliges Werbeversprechen „dauerhaft“ dann doch sehr.

Zur Geschichte: Ich hatte zuvor eine etwas längere Pause im Bereich Kabelinternet eingelegt. Gerade 2020 war der Kabelanschluss so derart instabil, dass kaum was ging und Arbeiten von zu Hause nur höchst eingeschränkt möglich war. Nun wollte ich es also Ende 2021 wieder probieren, weil die Gigabit-Geschwindigkeit doch sehr reizvoll ist, gerade wenn man mal eine spontane Gaming-Session mit Freund:innen hat und schnell ein Spiel herunterladen möchte. Da kann DSL mit seinen ca. 200 MBit/s leider nicht mithalten, auch wenn der richtige Dual-Stack-Anschluss von o2 seine eigenen Vorteile zu bieten wusste.

Ich surfte also auf die Website von Vodafone und freute mich, nach Verfügbarkeitscheck den Gigabit-Tarif für 39,99 Euro angepriesen zu bekommen. Mit dem Zusatz: „dauerhaft“ und ohne Einmalgebühren. Was Vodafone wohl als „dauerhaft“ versteht, fragte ich mich direkt und begab mich auf die Suche. Fündig wurde ich schnell. Vodafone meinte damit wohl, dass auch nach dem 24. Monat (also nach der Erstlaufzeit) der Preis stabil bei 39,99 Euro bleiben sollte. Ich freute mich. Für 40 Euro einen nutzbaren Tarif? Nehme ich doch sofort. Mir war bewusst, dass ich nicht in alle Ewigkeit 39,99 Euro zahlen würde und sicherlich auch irgendwann eine Erhöhung drin ist, aber ging davon aus, dass das frühestens nach der Erstvertragslaufzeit sein würde. Ich hatte schließlich vorher auch noch nie gehört, dass während der Erstvertragslaufzeit Preise geändert wurden.

Die Schaltung fand schnell statt und da mit DS-Lite (zumindest damals) noch relativ wenig zu machen war, schrieb ich den Kundenservice an und bat um Dual-Stack im Bewusstsein, dass das nicht Vertragsbestandteil ist. Habe ich bekommen, konnte meinen Internetanschluss dann also wie gewohnt nutzen.

Speedtest nach Speedtest überzeugte mich der Anschluss: Es war zu jedem Testzeitpunkt mehr als die gebuchte Bandbreite verfügbar und der Ping hielt sich in Grenzen. Abbrüche oder sonstige Instabilitätserscheinungen habe ich bisher auch nicht erlebt. Es wurde also ordentlich am Netz geschraubt oder es ist aufgrund von weniger Homeoffice usw. weniger belastet. Freut mich.

Zwischenzeitlich hatte ich schon hier und da gelesen, dass Vodafone den Tarif teurer macht und hatte mich entsprechend darauf vorbereitet, selbst auch nach der Erstlaufzeit mehr zahlen zu müssen. Nehme ich in Kauf, wenn es sich im Rahmen hält.

Dann habe ich aber am 07.03.2023 von info@enews.vodafone.de (man beachte die Absenderadresse, ganz „unschuldig“, könnte sich auch um reine Werbung handeln“) eine E-Mail mit dem Betreff „Info zu Ihrem Tarif“ bekommen. Nichts Böses ahnend öffne ich die Mail und im ersten Abschnitt gibts nur das übliche Gelaber: Vodafone dankt mir für meine Treue und findet, dass das ein Zeichen dafür ist, dass ich mich wohlfühle. Kann man so sagen. Meinetwegen. Zudem optimiere Vodafone seit Jahren die Qualität der Netz-Infrastruktur. Ok. Im zweiten Abschnitt gehts dann rund. Auch Vodafone sei leider von der aktuellen Kostenentwicklung betroffen (insbesondere Energiepreise) und müsse jetzt die Preise zum 01.05.2023 anpassen. 5 Euro mehr. Wenn es mir nicht passt, kann ich Vodafone West sonderkündigen, frühestens mit Wirkung zum 30.04.2023.

Ich kratze mich am Kopf und überlege, ob die Erstlaufzeit schon hinter mir ist, so ungläubig bin ich. Ich rechne nach. Nein, bin erst im 18. Monat des Vertrags. Ich überlege weiter. Hatte ich nicht einen Vertrag mit „dauerhaft“ 39,99 Euro Grundgebühr monatlich abgeschlossen?

Wissen sollte man bei alldem, dass Vodafone (zumindest Vodafone NRW, BW und Hessen) sich in den AGB vorbehält, maximal einmal pro Kalenderjahr die Preise anzupassen. Den entsprechenden Passus aus den AGB habe ich hier einmal eingefügt (Stand Januar 2021, zu meinem Vertragsabschluss aktuelle AGB):

5.5

(1) Der Kabelnetzbetreiber ist berechtigt, bei einer Erhöhung seiner Gesamtkosten für die Bereitstellung seiner
Produkte das vom Kunden zu zahlende monatliche Entgelt entsprechend zu erhöhen. Die Gesamtkosten bestehen aus:
– Urheberrechtsentgelten und anderweitigen Lizenzkosten;
– Technikkosten (z. B. für Netzwerk und Signalzuführung);
– Lohn- und Materialkosten (z. B. Lohnkosten für eigene Mitarbeiter, Dienstleistungskosten für externe Mitarbeiter,
Beschaffungskosten für Gegenstände des Betriebsvermögens oder Verbrauchsmaterialien);
– Kosten für die zugeführten Programme;
– Kosten für Kundenverwaltungssysteme;
– sonstigen Sach- und Gemeinkosten (z. B. Miete und Energiekosten).
Etwaige Kostenentlastungen sind bei der Berechnung der Gesamtkostenbelastung des Kabelnetzbetreibers mindernd zu
berücksichtigen. Eine Preiserhöhung ist nur zulässig, soweit die Erhöhung der Gesamtkosten auf Umständen beruht, die nach Vertragsschluss eingetreten sind und nicht im Belieben des Kabelnetzbetreibers stehen. Eine Preiserhöhung ist für jedes Produkt jeweils nur einmal pro Kalenderjahr zulässig.

(2) Beträgt eine Preiserhöhung mehr als 5 % des bis zum Zeitpunkt der Erhöhung geltenden monatlichen Entgelts, ist der Kunde berechtigt, den Vertrag im Umfang des von der Preiserhöhung betroffenen Produkts und – soweit das betroffene Produkt Voraussetzung für ein anderes Produkt ist – auch im Umfang des anderen Produkts innerhalb von sechs Wochen
nach Zugang der Mitteilung über die Erhöhung mit Wirkung zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Erhöhung zu kündigen.
Macht der Kunde von diesem Sonderkündigungsrecht Gebrauch, wird die Erhöhung nicht wirksam und der Vertrag mit Wirkung zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Preiserhöhung beendet. Kündigt der Kunde nicht oder nicht fristgemäß, wird der Vertrag zu dem in der Mitteilung genannten Zeitpunkt zu dem neuen Preis fortgesetzt. Der Kabelnetzbetreiber
wird den Kunden im Rahmen seiner Mitteilung über die Preiserhöhung auf das Kündigungsrecht und die Folgen einer nicht fristgerecht eingegangenen Kündigung besonders hinweisen.

(3) Soweit sich Gesamtkosten des Kabelnetzbetreibers aufgrund von Umständen, die nach Vertragsschluss eingetreten sind und nicht im Belieben des Kabelnetzbetreibers stehen, vermindern, ermäßigt er die Preise entsprechend. Etwaige Erhöhungen einzelner Kosten kann der Kabelnetzbetreiber hierbei berücksichtigen, soweit diese nicht bereits im Rahmen einer Preiserhöhung Berücksichtigung gefunden haben.

(4) Unbeschadet des Vorstehenden ist der Kabelnetzbetreiber berechtigt, bei einer Änderung der gesetzlichen Mehrwertsteuer das vom Kunden zu zahlende monatliche Entgelt entsprechend anzupassen. Ziffer 5.5 (2) Satz 1 gilt entsprechend bei ausschließlicher Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie bei Preiserhöhungen, die neben der Erhöhung der Mehrwertsteuer auch auf der Erhöhung der Gesamtkosten beruhen.

(5) Der Kabelnetzbetreiber wird den Kunden über eine Preisanpassung mindestens sechs Wochen vor ihrem Inkrafttreten informieren.

Völlig verdutzt gehe ich einige Kommentare bei Caschy und teltarif durch und suche Mitmenschen, die in der gleichen Lage sind wie ich. Es melden sich viele, vor allem aber Personen, deren Erstvertragslaufzeit bereits ausgelaufen ist. Aber eben auch ein paar, deren Erstvertragslaufzeit noch läuft. Immerhin bin ich nicht alleine. Gemeinsam leidet es sich bekannterweise besser.

Ich krame und krame, weil ich jetzt interessiert bin, wie Vodafones Wording zum Vertragsabschluss genau aussah, weil ich es schon ein bisschen frech finde, einfach während der Laufzeit die Konditionen einseitig so grundlegend zu ändern. Fündig werde ich unter anderem im Web Archive. Auch hier finde ich im Snapshot von September mehrmals das Wording „dauerhaft“. Wörtlich: „Vodafone CableMax ist Vodafone Kabel-Internet-Tarif mit 1 Gigabit Geschwindigkeit zum Aktionspreis für dauerhaft 39,99 € im Monat.“ Meine Erinnerung trügt also nicht.

Was heißt „dauerhaft“?

Weil ich in der Regel bestrebt bin, reflektiert zu agieren und nicht sofort drauf loszuhauen, überlege ich erstmal, ob dauerhaft eventuell doch eine andere Bedeutung hat als in meiner Vorstellung. Unter „dauerhaft“ verstehe ich einen lange andauernden Zustand, von dem es unwahrscheinlich ist, dass er sich ändert.

Ich frage einmal ChatGPT:

Ich: was heißt "dauerhaft"
GPT: "Dauerhaft" bedeutet, dass etwas für eine lange Zeit bestehen bleibt oder fortbesteht, ohne dass es leicht oder schnell verändert werden kann. Es impliziert eine Kontinuität oder Stabilität in Bezug auf Zeit und Raum. Es kann auch bedeuten, dass etwas permanent oder unveränderlich ist. Zum Beispiel kann ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis bedeuten, dass eine Person langfristig in einem bestimmten Job arbeitet, während dauerhafte Schäden an einem Gebäude bedeuten können, dass die Schäden dauerhaft und nicht leicht reparabel sind.

Interessant. Der Definition würde ich absolut zustimmen. Aber der Sicherheit halber auch nochmal in das deutsche „de facto Regelwerk“, den Duden, geschaut:

Bedeutung ⓘ
einen langen Zeitraum überdauernd, beständig

BEISPIELE
- eine endgültige und dauerhafte Regelung
- eine dauerhafte Beziehung
- ein dauerhaftes (haltbares) Material
- der Friede war nicht dauerhaft

Hmmmm… Hat Vodafone wohl ein anderes Verständnis von „dauerhaft“? Um hier nochmal klarzustellen: Preiserhöhungen sind in Ordnung. Aber in der Erstvertragslaufzeit doch höchst ungewöhnlich und nicht zu erwarten. Schließlich binde auch ich mich als Kunde x Monate an den Anbieter und rechne fest mit den angegebenen Kosten, zumindest für die Zeit der Bindung. Und erst recht, wenn einem noch ein „dauerhafter“ Preis versprochen wurde, oder?

Auf Vodafones E-Mail habe ich geantwortet:

***Betreff: Re: Info zu Ihrem Tarif***

Guten Tag zusammen,

der Preisänderung stimme ich nicht zu.

Dies ist KEINE Sonderkündigung. Der einseitigen Anpassung der Konditionen stimme ich aber nicht zu. Ich erwarte, dass Vodafone den Vertrag mindestens bis zum Ende der Erstvertragslaufzeit, 15.09.2023, zu den bisherigen Konditionen weiterführt, wie bei Vertragsabschluss vereinbart.

Zu den AGB, die eine Preisanpassung einmal kalenderjährlich einräumen, möchte ich anmerken, dass der entsprechende Passus überraschend (BGB § 305c) ist, insbesondere im Hinblick auf die bei Abschluss mehrfach vorhandene werbliche Kennzeichnung "dauerhaft 39,99 € im Monat".

Eine Preisänderung nach Ablauf der Erstlaufzeit werde ich hinnehmen. Gerne kann mir auch ein entsprechendes Angebot unterbreitet werden.

Beste Grüße

Simon

***E-Mail an kundenservice@unitymedia.de vom 10.03.2023, 06:31 Uhr***

Die Antwort von Vodafone werde ich euch natürlich schnellstens präsentieren sobald sie eintrifft. Ich vermute mal, dass ich aber keine Antwort in Textform sondern einen Anruf erhalten werde. Übliches Prozedere.

Update vom 10.03.2023

Es ist jetzt nicht so, als wäre ich hellsichtig, aber diese E-Mail habe ich heute erhalten:

***Betreff: Unser Rückruf zu Ihrer Anfrage***

Hallo Vodafone-Kund:in,

lass uns bitte kurz telefonieren.So klärt sich Dein Thema erfahrungsgemäß am schnellsten.
Buche Dir gleich hier Deinen Wunschtermin für unseren Rückruf. Dazu brauchst Du Deine Kundennummer (steht oben auf Deiner Rechnung) und Deine Service- PIN (falls Du Deine schon von uns bekommen hast).

Auch gut zu wissen:
Unsere Online-Hilfe auf www.vodafone.de/hilfe bietet Dir mit FAQ und Hilfe-Videos Antworten auf die meisten Fragen. Und Du kannst in MeinVodafone.de vieles gleich selbst erledigen, z. B. Deine Bankverbindung ändern, Deinen Tarif wechseln oder Deine Rechnungen und Vertragsunterlagen ansehen u.v.m.

Freundliche Grüße
Dein Vodafone-Team

***E-Mail von no.reply@vodafone.com vom 10.03.2023, 11:08 Uhr***

Wie erwartet, bekomme ich keine Antwort auf meine E-Mail, sondern soll mir einen Rückruf zum Wunschtermin einrichten. Ok, spiel ich das Spiel mal gutmütig mit. Richte mir heute um 15:11 Uhr einen Rückruftermin ein. Ich bekomme eine SMS als Bestätigung, man rufe mich am 10.03.2023 18:37 Uhr zurück. Sehr spezifische Zeit aber auch. Gut, ist in Ordnung. Ich sitze nun seit 18:00 Uhr und warte auf einen Anruf. Es ist 19:30 Uhr. Das mit dem Anruf um 18:37 Uhr hat wohl nicht so geklappt. Meine Telefonanlage verzeichnet keinen Anrufversuch, ich habe also auch nichts verpasst.

Ich schreibe also nochmal an Vodafone.

***Betreff: Re: Unser Rückruf zu Ihrer Anfrage***

Danke, aber nein danke. Der Rückruf, den ich mir für die Zeit zwischen 18:00 und 19:00 Uhr eingerichtet habe, ist nicht erfolgt. Laut SMS-Bestätigung sollte ich um 18:37 Uhr angerufen werden. So viel dazu.

Geantwortet werden kann mir gerne per E-Mail.

Beste Grüße

Simon

[Fullquotes der vorherigen E-Mails von Vodafone an mich und von mir an Vodafone]

***E-Mail an kundenservice@unitymedia.de vom 10.03.2023, 19:36 Uhr***

Update vom 25.04.2023

Ich habe natürlich als Antwort auf meine E-Mail erst einmal wieder direkt am 10.03.2023 eine fleißige Eingangsbestätigung bekommen. Man kümmere sich jetzt. Mit Ausrufezeichen!

Am darauffolgenden Montag, 13.03.2023, erhalte ich auch schon meine Antwort per E-Mail. Wie immer von einer noreply-Adresse. Damit man sich ja nicht verirrt und auf dumme Ideen (d. h. Antworten) kommt.

***Betreff: Ihre Anfrage an Vodafone***

Ihre Kundennummer:

XXX

Serviceadresse:

Steinmetzstr. 5

45897 Gelsenkirchen

Lieber Herr Claussen,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Ich kann Ihre Enttäuschung in Bezug auf unsere Preisanpassung verstehen.

Als wir den Vertrag mit Ihnen abgeschlossen haben, war es nicht vorhersehbar, dass sich die Preisentwicklung so rasant zeigen würde.

Daher findet sich in den allgemeinen Geschäftsbedingungen einen Passus, der es Vodafone ermöglicht unvorhersehbare Preisanpassungen weiterzugeben, sofern die betreffenden Kunden rechtzeitig darüber informiert werden.

Ebenso gilt bei einer unvorhersehbaren Preiserhöhung ein Sonderkündigungsrecht, auf welches wir in unserem Schreiben hingewiesen haben.
 
Leider kann ich Ihnen keine Möglichkeit anbieten, die die Preisanpassung für einen bestimmten Zeitraum aussetzt.

Es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen nicht die erhoffte Lösung anbieten kann.

Wir sind bei Fragen natürlich gerne für Sie da.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und einen schönen Tag.

Freundliche Grüße

P. K.

Vodafone-Team

Wir sind gern für Sie da:

vodafone.de

vodafone.de/hilfe

vodafone.de/kontakt

forum.vodafone.de

Vodafone West GmbH

Postfach 10 13 30

44713 Bochum

Vodafone West GmbH

Ferdinand-Braun-Platz 1, 40549 Düsseldorf

Geschäftsführung: Marcel de Groot, Carmen Velthuis, Ulrich Irnich

Vorsitzende des Aufsichtsrats: Stefanie Reichel

Sitz der Gesellschaft: Düsseldorf, Handelsregister: Amtsgericht Düsseldorf, HRB 95209, USt-IdNr.: DE273235141

E-Mai Empfänger: XXX

***E-Mail von noreply@unitymedia.de vom 13.03.2023, 10:16 Uhr***

Viel zu sagen bleibt mir da natürlich nicht übrig. Dann bekomme ich aber plötzlich eine SMS:

***SMS***

Lieber Simon Claussen,  Ihren Brief besprechen wir am besten persönlich.
Deshalb rufe ich Sie gleich in ein paar Minuten von der 08001721212 aus an.
Freundliche Grüße, Ihr Vodafone-Team

***SMS von Vodafone vom 13.03.2023, 12:29 Uhr***

Ich mach mich natürlich auf was gefasst und spitz schonmal meine Ohren nach den Telefonen. Kenner wissen es bereits: Ich habe eine Telefonanlage, das heißt, dass jeder Anrufer erst einmal auf die 1 drücken muss, um zu mir durchgestellt zu werden. Dauert nicht mal eine halbe Minute. Hat sich als sehr effektiv für SPAM Calls erwiesen. Ich habe schon seit langem nicht mehr so viel (Telefon)Ruhe wie seit Einführung der Telefonanlage. Glücklicherweise werden Metadaten zu den Anrufen über die Anlage auch mitprotokolliert.

Und jetzt kommts. Ich bekomme keinen Anruf. Da ich aber auch dieses Mal die SMS zu meinem spezifischen Anliegen erhalten habe, schaue ich aus Neugier doch einmal im Protokoll der Telefonanlage nach. Und da seh ich es auch schon: Die Person aus dem Kundenservice von Vodafone hat es ganze 3 (!) Sekunden lang versucht, mich zu erreichen. Achja und die Absenderrufnummer war auch nicht die 08001721212, sondern die 01721217212. So viel also dazu. Ich bekomme auch gleich die Retourkutsche dafür.

Resümee: Antwort von Vodafone meh – Kontakt mit der Verbraucherzentrale

***Betreff: Ihre Anfrage an Vodafone***

Ihre Kundennummer:

XXX

Serviceadresse:

Steinmetzstr. 5

45897 Gelsenkirchen

Lieber Herr Claussen,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 13. März 2023.

Gern hätte ich das Anliegen mit Ihnen heute persönlich geklärt, konnte Sie aber nicht erreichen.

Es tut mir leid, dass Sie mit der Preisanpassung nicht einverstanden sind. Gern teile ich Ihnen die Möglichkeiten mit.

Ein Widerspruch hierzu ist nicht möglich. Die Gründe für die Preisanpassung haben wir Ihnen mitgeteilt. Diese ist nicht zu vermeiden. Sie haben die Möglichkeit einer Sonderkündigung zum Mai 2023. Falls Sie das wünschen, benötigen wir eine schriftliche Kündigung hierzu. Wir hoffen aber, dass wir Sie mit einem neuen Angebot überzeugen können. Wenn Sie hierzu eine Beratung wünschen, melden Sie sich gern bei uns.

Ihre Stimme ist uns wichtig. Wenn Sie zu einer Befragung eingeladen werden, freue ich mich über Ihre Teilnahme. Vielen Dank.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.

Freundliche Grüße

R. S.

Vodafone-Team

Wir sind gern für Sie da:

vodafone.de

vodafone.de/hilfe

vodafone.de/kontakt

forum.vodafone.de

Vodafone West GmbH

Postfach 10 13 30

44713 Bochum

Vodafone West GmbH

Ferdinand-Braun-Platz 1, 40549 Düsseldorf

Geschäftsführung: Marcel de Groot, Carmen Velthuis, Ulrich Irnich

Vorsitzende des Aufsichtsrats: Stefanie Reichel

Sitz der Gesellschaft: Düsseldorf, Handelsregister: Amtsgericht Düsseldorf, HRB 95209, USt-IdNr.: DE273235141

E-Mai Empfänger: XXX

***E-Mail von noreply@unitymedia.de vom 13.03.2023, 12:45 Uhr***

Ich arbeite ja auch im Kundenservice. Seit Ewigkeiten. Zumindest gefühlt. In Wahrheit sind es ca. 5,5 Jahre bisher. Und ich weiß selbst, dass man nicht immer himmelhoch jauchzend Rückrufe durchführt. Insbesondere nicht bei solchen Themen. Aber 3 Sekunden? Finde ich schon echt wenig. Ich persönlich setze mir immer das Ziel bis Mailbox, oder mindestens 30 Sekunden klingeln lassen. Schließlich muss man doch jedem auch die Chance geben, ans Telefon zu gehen? Es gab schon oft Momente in meinem Leben, in denen ich in 3 Sekunden kaum mein Handy telefonierbereit gemacht hätte, geschweigedenn an ein Telefon in der Wohnung gehetzt wäre.

Bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mal meine zuständige Verbraucherzentrale anzuschreiben.

Kleines Update vom 16.03.2024

Dankenswerterweise hat sich der Verbraucherzentrale Bundesverband entschieden, sich der Sache Vodafone Kabel Preiserhöhung in Form einer Sammelklage anzunehmen.

News dazu kannst du hier abonnieren. Sobald es dann losgeht, kannst du dich als betroffener Vodafone Kabel Kunde ins Klageregister eintragen lassen, damit in deinem (und vieler anderer) Namen geklagt wird. Lies hier mehr über die Details zum Verfahren.

Wie findest du das Ganze? Hast du einen Vodafone Festnetztarif und bist von einer Erhöhung betroffen? Wenn ja, für welchen Tarif und wann hat deine Erstlaufzeit begonnen? Um wie viel Euro soll erhöht werden? Ich freue mich schon auf deinen Input. Beachte bitte, dass Kommentare manuell freigeschaltet werden.