Liebe*r Leser*in dieses Blogs,
meine persönliche Bitte an dich: Gehe zur kommenden Bundestagswahl am 23.02.2025 wählen!
So verdrossen einen die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation oft stimmt, ist das meiner Meinung nach kein Grund, auszusetzen.
Ich sehe auch in meinem direkten Umfeld, dass sich viele immer mehr in extreme Ecken entwickeln – meiner Empfindung nach absolut nicht förderlich. Weder für dich, noch für die Gesellschaft.
In Deutschland hast du die Möglichkeit, per Brief zu wählen. Mache davon Gebrauch, wenn dir das Abgeben deiner wertvollen Stimme ansonsten zu mühsam erscheint oder du anderweitig verhindert bist.
Extrabitte: Wähle keine Partei(en), die autoritäre oder antidemokratische Prinzipien unterstützen.
Meine Meinung: Ich beobachte seit längerem, dass Menschen sich immer mehr auf das konzentrieren, was sie unterscheidet, anstatt Gemeinsamkeiten aufzuspüren. Das kann man auch am Partei- und Wahlverhalten ablesen. Ich habe den Eindruck, dass immer weniger Menschen dazu bereit sind, Parteien zu wählen, die im Großen und Ganzen ihrer Richtung entsprechen, dann aber in ein oder zwei Kriterien nicht mit der eigenen Sicht der Dinge gehen.
Mir fällt zunehmend auf, dass in unserer Gesellschaft – insbesondere, aber nicht ausschließlich, innerhalb der politisch linken Bewegung – die Bereitschaft zu Kompromissen oft fehlt. Dabei ist es gerade in der politischen Arbeit wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten, anstatt sich an Details oder Feinheiten zu zerreiben. Es wirkt manchmal so, als ob der Fokus auf das Erreichen perfekter Übereinstimmung das gemeinsame Ziel verdrängt. Dabei sind Kompromisse essenziell, um Veränderungen zu erreichen, die zwar vielleicht nicht jede Einzelposition vollständig abdecken, aber dennoch einen Fortschritt bedeuten können. Diese Dynamik finde ich problematisch, da sie oft dazu führt, dass Potenziale ungenutzt bleiben und politische Projekte ins Stocken geraten.
Mir scheint, dass die politisch rechte Bewegung in ihrer strategischen Geschlossenheit oft effektiver ist, auch wenn sie intern sicherlich ebenfalls Spannungen hat. Sie schafft es häufig, trotz stark unterschiedlicher Strömungen ihre Kräfte zu bündeln, um eine einheitliche Linie nach außen zu vertreten. Auch wenn man mit den Inhalten nicht immer übereinstimmt, muss man neidlos anerkennen, dass diese strategische Geschlossenheit zu einer stärkeren öffentlichen Präsenz führt.
Systemisches Konsensieren FTW? Stellen wir uns vor, Wähler würden bei der Wahl nicht nur ihre präferierte Partei angeben, sondern auch bewerten, wie stark sie anderen Parteien ablehnend gegenüberstehen. So könnte eine Partei mit dem geringsten Gesamtablehnungswert ermittelt werden, was Kompromisse und Mehrheitsfähigkeit fördern könnte. Natürlich wäre das eine radikale Abkehr vom bisherigen System, aber es könnte zu weniger Polarisierung führen.
Mein Motto ist wie immer: Pragmatismus first. Idealismus second.
xoxo, Simon
PS: Wenn du dir noch unsicher bist, was du wählen möchtest, schaue doch mal hier vorbei:
- https://wahl-o-mat.de (live ab dem 06.02.2025)
- https://wahl.chat/ (hier kannst du mit den Wahlprogrammen der Parteien „chatten“ – probier’s mal aus und gib mir Rückmeldung)
- https://www.voteswiper.org/de/deutschland (Stand heute scheint mir die Bundestagswahl 2025 noch nicht im Programm zu sein)
- https://wahlweise.info/ (live ab dem 09.02.2025)
- https://www.bpb.de/themen/bundestagswahlen/?field_filter_format=all&field_tags_keywords[0]=-1&d=1 für allgemeine Infos zu Bundestagswahlen
- https://www.bpb.de/themen/parteien/parteien-in-deutschland/ für Informationen zu den meisten Parteien
- Zeitungen, die politisch nicht sonderlich in die eine oder andere Richtung abgedriftet sind
- Wenn möglich, nicht durch Social Media. Hier sind viele als „seriös“, d. h., möglichst faktenbasiert, einzuordnende Quellen vertreten, aber aufgrund undurchsichtiger Algorithmen könnte es zu einem nicht einschätzbaren Bias kommen.
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